Warten auf eine Absage

An die 30.000 Menschen pilgerten am Donnerstag, den 30. November ins Stadion “La Corregidora”. Noch bevor wir am Schauplatz des Luis Miguel Konzerts eintrafen, flogen wir zu Mittag mit einer nationalen Fluggesellschaft von Cancún nach Querétaro. Mit im Gepäck hatten wir unsere Kinder und Oma Anita, die einige Tage zuvor sicher und erleichtert den mexikanischen Boden in Cancún betreten hatte. Noch nie zuvor war sie so weit weg von Zuhause und froh darüber, ihre Enkelkinder und uns nach Monaten wieder in die Arme schließen zu können.

Es war nicht nur eine Freude Oma wiederzusehen und mit ihr schöne Wochen in der Karibik zu verbringen, Anita unterstützte uns auch damit auf die Kinder aufzupassen, während wir uns beim Konzert meines Lieblingsballaden-Sängers aufhielten. So verbrachten sie den Abend im Hotel, während wir voller Vorfreude auf den Auftritt des Superstars von Lateinamerika warteten. Und warteten. Und warteten. Es wurde 21 Uhr, es wurde 22 Uhr und schließlich wurde es 23 Uhr, als sich die Szenerie ein wenig veränderte und es aus den Stadionlautsprechern tönte: “Liebes Publikum, aufgrund technischer Probleme ist das heutige Konzert abgesagt und findet morgen um 20 Uhr hier im Stadion “La Corregidora” statt. Vielen Dank fürs Verständnis.”

Eine Überraschung! Dennoch war ich in dem Moment dankbar dafür, da das lange Warten etwas müde machte. Zudem hatte es immer wieder geregnet, was uns zwar nicht direkt betraf, da wir glücklicherweise Sitzplätze unter Dach hatten, aber der Regen trotzdem die allgemeine Atmosphäre beeinflusste.

Am regenfreien und sehr angenehmen Tag darauf, dem 1. Dezember, kannten wir bereits den Weg ins Stadion und saßen ausgerüstet mit vollgeladenem Handyakku auf unseren Plätzen mit dem besten Überblick über die Menschenmenge und die Bühne. Dieses Mal ließ sich Luis Miguel nicht so viel Zeit, um 20.20 Uhr startete die Show mit einem Video-Zusammenschnitt von einem Teil seines Repertoires.

Wenn eine Menschenmenge in einem so großen Stadion gemeinsam im Chor deine geliebten Lieder singt, dann ist das schon überwältigend. Ich habe versucht die Atmosphäre in mich aufzusaugen, indem ich mich bemühte die singenden Massen links und rechts von mir bewusst wahrzunehmen und währenddessen das Bühnenbild samt “Luismi” fixierte. Gleichzeitig griff ich auf einen Bereich auf meiner Hand, der mir diesen Moment für immer speichern sollte.

Es war schon ein großes Glück, dass die Tour 2023 von Luis Miguel genau in die Zeit unseres Aufenthalts hier in Mexiko gefallen ist. Als wir die Reise gebucht hatten, war von einem Konzert noch keine Rede. Erst einige Monate danach erfuhren wir, dass der Künstler seine Tour in den Staaten beginnt und im Anschluss viele Stadien in Mittel- und Südamerika bespielt.

Hübsches San Miguel de ALLENDE

Glück hatten wir auch damit, dass wir für das Konzert nach Querétaro fliegen durften, da sich unweit von Querétaro die hübsche und pittoreske, mexikanische Stadt San Miguel de Allende befindet. Ein echtes Highlight! Eine aufgrund ihres kulturellen Angebots, ihres angenehmen Klimas, ihrer Architektur und ihrer Geschichte, attraktiven Stadt, die wir in Form eines Tagestrips besuchten. Wir schlenderten durch die Gassen, kauften das ein oder andere Souvenir und hörten den Mariachis zu, wie sie auf dem Platz vor der Kirche “La Parroquia de San Miguel Arcángel” für ein Brautpaar ihre Lieder spielten.

Aber auch Querétaro kann sich sehen lassen. Leider mussten wir sowohl die Konzertstadt selbst, wie auch San Miguel de Allende ohne Oma erkunden, da sie aufgrund des Reisestresses erkrankte und sich im Hotelzimmer etwas auskurierte.

Ganz ohne Erlebnis blieb es aber auch für Oma Anita nicht. Den letzten Abend unseres Aufenthalts verbrachten wir bei Margarita und mexikanischen Schmankerln im Restaurant “El Mariachi”, wo wir uns von den gleichnamigen Musikern bespielen ließen.

Auch wenn der Trip ins Landesinnere Mexikos nicht gänzlich reibungslos verlief, werden wir die Tage dennoch in äußerst guter Erinnerung behalten.

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