Lass uns doch die Sachen packen

Heute Morgen bin ich im Bett gelegen und meine Gedanken waren alles andere als positiv.

Mir ist bewusst, dass in der Welt, in der wir Leben, kein Stein auf dem anderen bleibt. Und ich konnte die Veränderung der Orte auf der Yucatán Halbinsel schon vor 5 Jahren wahrnehmen, als meine Familie und ich uns bereits damals eine Auszeit hier nahmen. Aber das, was zwischen 2018 und 2023 hier passiert ist, ist immens. Die Orte sind gewachsen, der Jungel wird mehr und mehr verbaut, die Strände sind überfüllt und das Meer an der Küste von Quintana Roo würde eine lange Pause benötigen - frei von Schiffen, Fähren, Wassersportlern und all den Touristen.

Jetzt haben wir unsere gewohnte Umgebung Zuhause verlassen, um ein halbes Jahr in Mexiko zu verbringen. Das klingt ja grundsätzlich sehr romantisch und abenteuerlich, aber heute Morgen dachte ich: „Lass uns doch unsere Sachen packen und wieder nach Hause fliegen.“

Ich denke diese „ups and downs“ werden uns noch mehrmals einholen. Wenn ich eine Zeit konservieren möchte, dann ist das wohl besser, ich mache das in Form eines Videos. Diese Veränderung, die wir uns als Familie vorgenommen haben, ist eine Reise raus aus der Komfortzone. Und sich aus der eigenen Komfortzone rauszubewegen heißt immer, ich muss etwas Geliebtes hinter mir lassen und mich den neuen Herausforderungen stellen. Aber diese bequeme Zone zu verlassen bedeutet auch, ich habe Chance auf Entwicklung und das Schließen neuer Freundschaften, ob mit Menschen, Kulturen oder neuen Orten.

Das wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass ich gerne zurück in meiner Komfortzone wäre.

Aber warum machen WIR Das?

Ich hatte die Chance zwei Jahre meines Lebens hier in Mexiko, Playa del Carmen, an der schönen Karibikküste zu leben und zu arbeiten. Ich war 21 Jahre als ich einen Anruf eines Freundes bekam, der mich fragte, ob ich auf die Yukatan Halbinsel kommen könnte, denn sie suchen deutschsprechende Mitarbeiter für die Hotellerie. Da ich damals gerade einen neuen Job begonnen hatte und in einer Beziehung war, entschied ich mich dagegen. Zwei Jahre später, als meine berufliche Situation sowie mein Beziehungsstatus ein anderer waren, rief ich zurück und einige Monate später fand ich mich auch schon in einem Zimmer auf einer Baustelle vor, das ich ab dem Zeitpunkt mein Eigenheim nannte.

Diese Zeit in Playa del Carmen im Jahr 1999/2000 waren unbeschreiblich. Zwar genauso von „ups and downs“ geprägt, aber eine Erfahrung, die ich nie missen wollen würde. Ein Auslandsaufenthalt in einem Land, so weit weg von daheim“, ist sprachlich, kulturell und emotional so bereichernd, dass diese Zeit dein ganzes Leben prägen kann.

Und genau das ist auch der Grund, warum ich meiner Familie – meinem Mann und meinen beiden Kindern – dieses Erlebnis gönnen möchte. Sie sollen Land und Leute kennenlernen, sie sollen die Möglichkeit haben die Sprache zu erlernen, sie sollen den „Cangrejos“ – den roten Riesenkrabben in der Zeit der Wanderung über die Straße helfen oder zumindest dabei zusehen, sie sollen die schönen Städte und Ausgrabungen entdecken und sie sollen viele Momente mehr erleben, von denen ich noch berichten werde.

Im Moment bin ich wieder zuversichtlich. Wir sind ja gerade vor wenigen Tagen angekommen und dürfen uns die Zeit zum Akklimatisieren nehmen, zum Ankommen und eins werden mit dem neuen Haus, der veränderten Umgebung und den Bedingungen.

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Angekommen im Zuhause auf zeit