Dream it - plan it - do it

Das anzunehmen, was kommt, ist das Motto! Generell im Leben und in unserer derzeitigen Situation noch viel mehr. Mein Mann, meine zwei Kinder und ich haben uns auf eine abenteuerliche Reise begeben. Das Eigenheim ist für eine Weile zugesperrt, die Nummerntafeln unserer Autos sind hinterlegt und Freunde und Familie für die nächsten 6 Monate verabschiedet.

Was ist es, dass uns bewegt? Warum einen Ort verlassen, an dem es uns so gut geht? Heimelig eingerichtete vier Wände, einen herrlichen Blick in die Natur, alle Annehmlichkeiten vorhanden. Perfekt, um zu bleiben und zu genießen. Gemütlich, organisiert, alles im gewohnten Rhythmus. Die Beständigkeit, ein wichtiger Teil im Leben. Sie gibt Halt, Stabilität und schenkt uns Sicherheit. Aber wenn die Beständigkeit doch so wichtig ist, warum höre ich da eine Stimme?

„Hallo, ich bin‘s, ich möchte etwas Anderes, ich möchte etwas Neues erleben. Ich möchte raus aus dem Gewohnten!” Also was ist es, dass uns bewegt? Ein anderer, ein genauso wichtiger Anteil. Die Veränderung. Die Veränderung, die nach Abwechslung schreit ist es, die uns den Schritt machen lässt. Raus aus dem Gewohnten und rein in eine etwas andere Welt, mit anderer Kultur, Sprache und Lebensumständen.

Aber damit meine ich nicht, dass wir für immer gehen und nie wieder einen Fuß in unsere schöne Heimat setzen werden. Aber dennoch, den gewohnten Lebensbereich mit der gesamten Familie auch nur für ein halbes Jahr zu verlassen, ist schon ein Schritt, der einiges an Mut, Vertrauen in die Welt und die eigenen Fähigkeiten braucht.

 ARTESANIA, DIE UNS INSPIRIERTE

Es ist gerade einmal fünf Jahre her, ein Abend im Dezember, es war angenehm warm und meine Familie und ich genossen die gemeinsame Auszeit. Wir schlenderten durch die Quinta Avenida, eine von Touristen belebte und Autos verschonte Einkaufsstraße. Diese „fünfte Straße“ wie sie auf Deutsch heißt, befindet sich an der schönen Riviera Maya, an der Karibikküste von Mexiko in Playa del Carmen, gerade mal 60 Kilometer südlich von Cancún. Mittlerweile ist dieser Fleck Erde den interessierten und weniger interessierten Reisenden bekannt, entweder weil sie selbst die weißen Sandstrände und fesselnden Maya-Stätten besucht haben oder bereits genug darüber im TV sehen konnten. Aber mit zunehmender Digitalisierung und Vernetzung der Weltbevölkerung gibt es wohl keinen noch so kleinen Ort, der nicht schon von Instagrammern und Influencern vielfach festgehalten wurde. Und da Playa del Carmen bereits in den 90er Jahren gut besucht war, ist das im Jahr 2023 nur allzu verständlich, dass sich hier viele Sonnenliebhaber und -liebhaberinnen und Freunde der mexikanischen Kultur und des schmackhaften Essens tummeln.

Aber zurück ins Jahr 2019, zu diesem besagten lauen Abend. Meine Familie und ich schlendern also entlang an Geschäften und Ständen gefüllt mit Kunsthandwerk, Selbstgemachtem und allerlei Mitbringsel. Immer wieder verfolgt vom süßen Duft der „Churros“, aus Brandteig gemachtes, frittiertes Gebäck mit Staubzucker gepudert, dass eigentlich ursprünglich aus Spanien kommt, aber halt auch sehr gerne an die Flanierenden in Playa del Carmen verkauft wird. Und während wir so gustieren und den Blick über die „Artesanía“ (span. Kunsthandwerk) gleiten lassen, entdecken wir ein Schild. Es ist ein Schild aus Holz, auf das einzelne Metallstücke in einer Breite von ca. 3-4 cm genagelt sind. Bei genauerer Betrachtung erkennen wir, dass diese einzelnen Blechteile aus alten mexikanischen Nummerntafeln geschnitten sind. Mal sind es Buchstaben, mal sind es Zahlen, mal sind es kleine Zeichen, die ehemals das Original-Nummernschild zierten. Und nun sind all diese Buchstaben und Zahlen neu angeordnet. Neu angeordnet zu Sprüchen und Lebensweisheiten, die der Inspiration und Dekoration dienen. Eine sehr kreative und interessante Weise, ausgediente Nummernschilder wieder zu verwerten, sie zu neuem Leben zu erwecken und neuen Kunstwerken zusammenzuflicken. Zu Kunstwerken, die einem das Gefühl geben, tatsächlich etwas richtig Mexikanisches mit nach Hause zu nehmen. In meiner Vorstellung sehe ich die Nummernschilder an alten, rostigen Autos, die durch die abgelegene Pampa oder in völlig überfüllten Städten fahren, auf Straßen, die die Bezeichnung in unseren Breitengraden gar nicht verdient hätten und in dunklen Ecken, die ich vorzugsweise im Fernsehen von der gemütlichen Couch aus beobachte.

Wir sehen also diese bunt und kreativ gestalteten Schilder und zudem auf einem längeren Modell einen Spruch, der aus den Einzelteilen hervorgeht. Und das muss wohl der Moment gewesen sein, der eine und wichtige Augenblick und das Schild, in dem alles geankert ist. All dass, was dann Jahre später seinen Lauf genommen hat und jetzt weiterhin nimmt. Die Planung und Umsetzung eines Aufenthalts an der Karibikküste für ganzes halbes Jahr.    DREAM IT – PLAN IT– DO IT.

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Angekommen im Zuhause auf zeit